Meine vierbeinigen Begleiter

Meine vierbeinigen Begleiter

Leben mit Tieren bedeutet für mich, dass ich Verantwortung übernehme. Die Verantwortung, dass es meinen Weggefährten so gut wie möglich geht, ich Kompromisse mache zwischen meinen und ihren Bedürfnissen. Es ist mir bewusst, dass ich mir diesen Weg ausgesucht habe und nicht meine Tiere, ich bringe sie Tag für Tag in Situationen, die sie vermutlich nie aufgesucht hätten, es ist daher meine Aufgabe ihnen diesen Weg so angenehm wie möglich zu machen und sie durch den Alltag zu geleiten und ihre Wünsche zu berücksichtigen.

Cassie – The Brain

Kennst du die von Steven Spielberg entwickelte Zeichentrickserie „The Pinky & the Brain“? Nicht? Macht nichts. Jetzt lernst du Cassie kennen: Man unterstellt ihr, dass sie, wie die Ratte Brain aus der Serie, morgen versuchen wird die Weltherrschaft an sich zu reißen. Cassie begleitet mich seit 2004. Sie ist die Abgabe einer überforderten jungen Frau, welche sich gedankenlos zwei Hauskatzen zulegte, versuchte ihnen gerecht zu werden, dies aber nicht konnte. So zogen Cassie & Felix (†2013) bei mir ein.

Cassie ist eine alte zwischen charmant & zickig pendelnde Dame, die eindeutig beschlossen hat, dass sie zu mir gehört. Sie fordert, manchmal auch lautstark, was sie möchte, gibt genaue Informationen was sie nicht möchte und wäre zufriedener, wenn es außer mir und ihr maximal noch meinen Partner in ihrem Leben gäbe. Das Los der „Mehrtierhaltung“ schmeckt ihr nur mäßig und so bekommt sie tägliche Qualitätszeit mit Sonderrechten nur mit mir. Cassie wirkt stets besonnen, hält ihr Umfeld im Blick und in Schach und verteidigt Sonnenplätze erbittert gegen alle anderen.

Meine vierbeinigen Begleiter

Pilar – Die Jägerin

In 2013 nahmen wir Pilar als Pflegekatze zusammen mit vier kleinen Katern auf. Pilar war die kratzbürstigste, sie wollte sich nicht anfassen lassen. Ein Nabelbruch machte sie zudem optisch weniger attraktiv als die anderen. Die Kätzchen sollten paarweise vermittelt werden – die logische Konsequenz für uns: Pilar bleibt! Pilar ist wunderbar, sie ist eigenständig und geht gerne ihre Wege. Sie ist gefräßig und schmusig, frech und lebhaft. Sie spielt mit Minnie, tanzt Cassie auf der Nase herum und wird zur Furie wenn sie Hunger hat. Pilar liebt ihre Beschäftigungsspiele, trägt Bälle durch die Gegend und tanzt allen auf der Nase rum, wenn wir bei schlechtem Wetter nicht für ausreichend Beschäftigung sorgen. Bei gutem Wetter ist sie fast immer draußen, döst in der Sonne oder geht jagen – sehr zu ihrem Leidwesen so ausstaffiert, dass das Anschleichen an Vögel nahezu unmöglich ist und nicht in den frühen Morgenstunden.

Meine vierbeinigen Begleiter

Nayeli – Der Herzenshund

Als ich Nayeli das erste Mal sah, wusste ich, dass ich zum sogenannten Pflegestellenversager würde. Mein Freund nicht. Für ihn stand fest, dass er keinen zweiten eigenen Hund wollte. Unsere Golden Retriever Hündin Maggie (†2013), sowie die wechselnden Pflegehunde aus dem Tierschutz langten ihm. Dennoch blieb Nayeli.

Nayeli ist ein Mix aus Maremmano und vermutlich Pastore Fonnese. Sie stammt von einem sardischen Schäfer und zog 2012 etwa einjährig bei uns ein. Ihr erstes Lebensjahr ist sie den klassischen Weg eines Herdenschützers gegangen und hat draußen in der Einsamkeit gelebt.

Nayeli schätzt die meisten Artgenossen nicht, war es doch ihre Aufgabe Fremde und Gefahren für ihren Bereich in die Flucht zu schlagen. Sie gehört in die Kategorie der Hunde die mit den Etiketten stur, schwer motivierbar, schwer zu erziehen etc. beklebt werden.

Für uns ist Nayeli vor allem ein Familienmitglied, ein herausforderndes – ganz ohne Frage, denn das Leben in einem relativ dicht besiedelten Gebiet wie dem unseren bedarf für Nayeli viel Unterstützung. Durch sie lernen wir viel über Motivationen und Bedürfnisse, Angst– und Aggressionsverhalten.

Meine vierbeinigen Begleiter

Minnie – Die Kröte

Minnie ist Ende 2012 bei uns eingezogen, ebenfalls als Pflegehund. Minnie hatte große Ängste vor Menschen, Geräuschen und allerlei anderem in der Umwelt. Ihre Strategie um mit diesen Ängsten besser klar zu kommen sind eindeutig flüchten oder jagen. Minnie hat uns mit ihren Ängsten viele Aufgaben gestellt. Lange hat es gedauert ehe wir unter der Angst und dem Angstverhalten mehr und mehr andere Emotionen und Eigenschaften sehen konnten.

Heute ist Minnie Zuhause eine fröhliche und lustige Kröte, die ihre Spielsachen durch die Gegend schleppt, spielt und kuschelt. Fremde Menschen, bestimmte Geräusche und viele nicht alltäglich auftretende Umweltreize lösen noch immer schnell Angstverhalten aus, aber sie macht Fortschritte. Und das obwohl hier zu Beginn schnell die Etiketten „Deprivation“ & „Angsthund“ angeheftet wurden.

Minnie ist für mich der lebende Beweis: Egal, wie stark die Angst ist, Training, Alltagsanpassungen, medizinische Untersuchungen und Geduld zahlen sich aus – kein Lebewesen hat es verdient in seiner Angst gefangen gehalten zu werden! Und glaube mir, der Weg lohnt sich! Nachdem Minnie nun deutlich lockerer durch die Welt flitzt, stehen jetzt die nächsten Aufgaben vor der Tür: Das Training am Jagdverhalten – ich freue mich darauf!

Meine vierbeinigen Begleiter

Jumbo – Der Opi († 26.02.2017)

Er begleitet mich am längsten von allen. 1993 lernte ich ihn kennen und durfte ihn als Reitbeteiligung begleiten, 1995 wurde er die Erfüllung meines Traumes „mein Pferd“. Gute 850kg geballte Muskelkraft im damals besten Alter von 8 Jahren. Er hat mir beigebracht was „Druck erzeugt Gegendruck“ bedeutet. Ihm habe ich am meisten zu verdanken.

Er hat mich gelehrt, dass eine Beziehung aus gegenseitiger Achtung, Respekt und Fürsorglichkeit besteht. Er hat mich durch unzählige Höhen & Tiefen begleitet, für mich und unter mir gelitten und mir nichts dauerhaft übel genommen. Er ist das Sinnbild des „Charakterpferdes“ – eigensinnig, gewitzt, liebenswürdig. Ich hoffe, dass er mich noch viele Jahre begleitet, in denen ich ihm für alles danken kann und es besser machen kann, als ich es einst, aus Unwissenheit und Unreife, machte. Und da mir bewusst ist, dass er, der 1987 geboren wurde, nicht mehr allzu lange bei uns bleiben kann, genieße ich jeden Moment mit ihm, versuche so viele seiner Bedürfnisse wir möglich zu erfüllen und dabei stets ein Auge auf ihn zu haben, ob er noch bleiben kann oder, ob dies nur meine Angst vor der eines Tages kommenden Trennung ist…

Jumbo hat uns am 26.02.2017 verlassen. Im Alter von 30 Jahren haben wir ihn gehen lassen müssen.
Mach’s gut alter Freund – Wir vermissen dich!

Meine vierbeinigen Begleiter

Loeske – Das Luischen

Loeskelien um genau zu sein. Das Friesenmädchen – die Erfüllung eines Traumes, unser einziges Tier von einem Züchter. Loeske zog 2008 bei mir ein. Ihr Werdegang bis hierhin: 2003 geboren, 2006/2007 einige Monate aus den Händen der Züchter in einen externen Beritt, danach gedeckt und ein Fohlen bekommen.

Ich lernte sie als hochtragende Stute kennen und wir freundeten uns ein wenig an, Loeske zog zu uns. Eigentlich doch auch als Reitpferd gedacht, immerhin wurde der Opi langsam alt und hin und wieder wollte ich schon in den Sattel. Meine ersten Reitversuche scheiterten kläglich, Loeske geriet in Panik, raste, stieg, buckelte. Kurz darauf erhielten die Züchter Nachricht, dass es bei der Schwester ähnlich aussah. Beide waren im selben Beritt. Mutmaßen können wir viel, wissen tun wir nichts. Loeske blieb. Sie war mir schon viel zu sehr ans Herz gewachsen.

Also eben Arbeiten vom Boden aus, Vertrauensaufbau, Muskelaufbau und, und, und. Wir haben uns Zeit gelassen, Reiten wurde für mich unwichtiger. Irgendwann folgte die Diagnose „Arthrose in den Vorderfußwurzelgelenken“ – Reiten wurde noch unwichtiger. Aber was soll es – wir sind zu einem eingespielten Team geworden, wir beschäftigen uns anderweitig und ganz ehrlich: Reiten ist toll, aber ein glückliches Zusammenleben ist viel wichtiger und schöner! Loeske ist schlau, eigensinnig, vorwitzig, manchmal ein wenig rüpelig und oft sehr ungeduldig und genau diese Mischung macht sie zu einer tollen Lehrerin und Gefährtin für mich.

Meine vierbeinigen Begleiter

Smilla – Das Schimmelchen

Smilla zog 2014 bei uns ein. Sie ist eine sogenannte „Sicherstellung“ eines Veterinäramtes. Glaube mir, die Sicherstellung von Pferden ist teuer und unbequem, sie ist nichts, was ohne Grund entsteht. Kein Wunder also, dass Smilla Befindlichkeiten mit Menschen, Gegenständen und Geräuschen hat, auch wenn wir nicht genau wissen, was ihr widerfahren ist, haben wir gewisse Ahnungen. Allerdings ist die exakte Geschichte ja eigentlich auch irrelevant, leben müssen wir mit Smillas Verhalten im Hier und Jetzt. Wir arbeiten mit Smilla um das Handling für alle angenehmer zu machen und freuen uns über jeden Fortschritt, den sie zeigt. Jedes Neugierverhalten, jede Unmutsäußerung und selbst dann, wenn sie „ungezogen“ ist, erzeugt es Freude, weil sie sich traut ihre Meinung kund zu tun.

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