Anne Bucher

Hallo, ich bin
Anne.

Erfahre hier mehr über meine Story & wer ich bin.

„Mama, Du musst doch keine Angst haben. Schau mal, wie lieb der ist.“ Ich war etwa 3 Jahre alt, als ich diesen Satz zu meiner Mutter sagte. Sie hatte Todesangst vor Hunden. Obwohl ich so klein war, spürte ich ihre Panik und gleichzeitig war es für mich ganz natürlich, auf diese Wesen unbefangen zuzugehen. Ich nahm dann die Hand meiner Mutter und führte sie entweder an der „Gefahrenstelle“ vorbei oder ermutigte sie, sich dem friedlichen Tier zu nähern.
Damals konnte ich noch nicht ahnen, dass aus dieser tiefen natürlichen Verbundenheit zu Tieren, mal meine Lebensaufgabe werden wird.
Tieren gehörte schon immer mein kindliches Herz. Opas Deutsch Drahthaar Dunja, die Hunde aus der Nachbarschaft, unsere Kaninchen und Katzen und später, als ich älter wurde, auch die Pferde des örtlichen Reitbetriebs. Ich hegte, pflegte und sorgte mich um alle, die auf vier Beinen meinen Weg kreuzten.
Am Wochenende schlich ich mich morgens um 6 Uhr aus dem Haus und radelte im Sauseschritt zum Stall. Meine Eltern arrangierten sich bald damit, dass sie mich für Familienaktivitäten kaum einplanen konnten.
Freiheit pur ohne Sattel, nur mit Halfter und Strick, durch den Wald, die Pferde von der Koppel zum Arbeitsplatz. Ich liebte dieses Gefühl. Stunden um Stunden führte ich Kinder durch die Gegend, nur um abends „mein“ Pflegepferd wieder zur Koppel reiten zu dürfen …
Einzige Ausnahme: Opa kommt mit Dunja zu Besuch, dann bleib ich doch lieber daheim und radle erst später los! Irgendwer muss sich ja um die treue Dunja kümmern, während die Erwachsenen beschäftigt sind.
Mein erstes Pflegepferd hieß Katja. Sie legte Grundstein für meine große Zuneigung zu „anspruchsvollen“ Tieren. Leicht und lieblich – das waren nicht so meine Kandidaten. Von Anfang an fiel meine Wahl auf Tiere, die anders waren – herausfordernder, schwieriger – weil sie ein Handicap hatten oder eine besondere Persönlichkeit. Sie zogen mich magisch an. So eine war eben auch Katja. Eine Haflingerstute, die niemand als Pflegepferd wollte, weil sie schnappte, gerne mal durchging und auch sonst eher „zickig“ war. Ich liebte sie. Sie „belohnte“ meine Liebe regelmäßig mit Schürf-, Platz- und Bisswunden. Das tat meiner Zuneigung keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil. Sie stachelte meinen Willen an, ihr zu zeigen, dass sie es gut mit mir hatte. An diesen Tieren konnte ich wachsen und viel lernen.

“DAMALS KONNTE ICH NOCH NICHT AHNEN, DASS AUS DIESER TIEFEN NATÜRLICHEN VERBUNDENHEIT ZU TIEREN, MAL MEINE LEBENSAUFGABE WERDEN WIRD. “

Mein erstes eigenes Pferd „Jumbo“ – ein Ardenner-Kaltblut – war ebenfalls ein solcher Kandidat. Er zeigte mir früh, dass Gewalt Gegengewalt erzeugt. Schmerzhaft machte er mir klar, dass ein Weg über Druck und Zwang mit ihm nicht möglich sei.
Bei knapp 900 Kilo geballter Fleisch- und Muskelmasse, hatte er schlagende Argumente. Er ist – bis heute – mein größter Lehrmeister. Und er fehlt. 2017 habe ich ihn nach 24 gemeinsamen Jahren im Alter von 30 gehen lassen.
Denke ich an ihn, so bin ich voller Dankbarkeit, voller Respekt und voller Trauer. Trauer darüber, dass ich ihm eine soviel bessere Partnerin gewesen wäre, wenn ich früher gewusst hätte, was ich heute weiß.
Als wir uns kennenlernten, war ich 12 Jahre. Meine Reitlehrer gingen konservative Wege im Umgang mit den Pferden und ich kannte keine Alternativen. Ich versuchte es „anders“, ohne genau zu wissen, wie es denn gehen sollte. Ich war dabei hilflos und kippte immer wieder zurück in alte Raster.
Es fühlte sich nicht gut an, überhaupt nicht. Das Gefühl fraß mich auf. Ein Pferd zu beherrschen, reichte mir nicht. Ich wollte eine Gefährtin, eine Partnerin und eine echte Freundin sein. Ich hoffe, dass ich es in Jumbos Jahren mit mir immer mehr wurde und in den letzten Jahren wirklich war.

Diese Jahre waren prägend für mich, so dass ich eine Ausbildung im Pferdebereich begann. Auf dem Weg zur Bereiterin waren es die wieder „ausgemusterten“ um die ich mich kümmerte. Sie waren frustriert, hatten dem Turnierstress nicht standgehalten, einfach alt und abgestellt. Jedes Mal, wenn ich ihnen eine Freude bereiten konnte, hüpfte mein Herz, fühlte ich, dass es richtig war.

Je besser ich mit den Tieren vorankam, desto höheren Belastungen wurden sie ausgesetzt. Erneut litt ich mit ihnen und für sie. Ich verlor den Spaß an der Reiterei. Eine Zeit sogar den Spaß an den Pferden. Jumbo und ich suchten uns andere Beschäftigungen – immerhin trug ich die Verantwortung für ihn.

Und dann kam ein Unfall, der meiner Karriere in der Tierwelt ein jähes Ende setzte: Ein Pferd sprang mir mit beiden Vorderhufen auf die Schulter und zertrümmerte diese. Ende – Aus für den „Traumjob“! Das war zunächst ein schwerer Schlag für mich. Aber nachdem ich körperlich und seelisch wiederhergestellt war, konnte ich auch das Gute an dieser Situation sehen: Beruflich war zunächst Schluß mit „Ponyhof“, aber es endete auch der Druck, auf den konservativen Höfen, den Pferden keine gute Gefährtin zu sein.

Ich wechselte vom Stall ins Büro und entschied mich, zukünftig nur in meiner Freizeit intensiv dem Tierschutz und der Therapie von geschundenen Kreaturen zu widmen.

Eine Schlüsselentscheidung.

Dazu musst du noch wissen: alles, was ich mache, ist immer mit Leidenschaft verbunden.

Neben den Pferden hatte mich „Snoopy“, eine alte, blinde und taube Hündin begleitet. Ihre Besitzer brauchten eine Urlaubsbetreuung. Sie blieb. Snoopy war eine herzensgute Herausforderung und meine nächste Lehrmeisterin. Als leidenschaftliche Jägerin ging sie der Nase nach. Die anderen fehlenden Sinne sorgten dafür, dass ein Training erschwert war und, dass sie nicht zurückfand, wenn sie doch mal einem Kaninchen hinterherging. Wir fanden unseren Weg. Und ich stellte fest, dass mein Faible für Hunde ebenso groß ist, wie für Pferde. Weitere Pflegehunde folgten.

Dazu musst Du noch wissen: Alles, was ich mache, ist immer mit Leidenschaft verbunden. Und so erklomm ich die Karriereleiter und war mittlerweile Geschäftsführerin in einem mittelständischen Unternehmen. Und „nebenbei“ ackerte ich im Tierschutz. Ich versorgte die eigenen Tiere und half Pflegestellen, mit ihren Tieren zurechtzukommen.

Ich war ehrgeizig und perfektionistisch. Ich wollte alles richtig machen. Nachhaltig, sodass ich für die Vermittlungstiere DAS Zuhause finde. Also begann ich mich fortzubilden, Wissen aufzusaugen und nach dem zu suchen, das „anders“ war …

Doch das „Anders“ brauchte Hand und Fuß, es brauchte System und Struktur, analytisches Denken, statt Hunde- oder Pferdeflüsterei. Ich brauchte es logisch. Biologisch wurde es, denn ich stieß auf Dr. Rer. nat. Ute Blaschke-Berthold von CumCane®.

BÄÄM, ich war angefixt! Hier ging es um das, was ich mir schon immer wünschte: Das Tier als Individuum sehen. Die Bedürfnisse der Tiere nutzen, statt sie zu unterdrücken. Die Natur, die Biologie und Evolution berücksichtigen: Lerngesetze statt Mythen!

Die bei uns lebenden Hunde, stellten mich vor immer größere Herausforderungen. Da ich mich nicht entscheiden wollte, welcher Hund zu uns zog, nahm ich von einem Tierschutzverein immer den Pflegehund, der dort am dringendsten wegmusste oder am längsten wartete.

Die Aufgaben waren groß. Teilweise zu groß und rückwirkend gesehen, habe ich verdammt viele Fehler gemacht. Die Päckchen unserer Hunde waren riesig:

Aggression gegenüber Hunden und Menschen (auch innerhalb der Familie)

extremes Angstverhalten gegenüber Menschen, Geräuschen, Autos, Radfahrern, eigentlich der ganzen Umwelt

Ressourcenverteidigung

Stereotypen und Zwangsverhalten

Wir haben sie ALLE mitgenommen, aber nie eines hingenommen. Ich war mir sicher, ich müsste nur mehr wissen, besser verstehen, besser werden …

Meine Hundetrainerin sprach es irgendwann aus: „Man, mach doch einfach die Ausbildung zur Hundetrainerin bei CumCane®. Danach weißt du das alles.“

„Äh nee, ich will doch kein Hundetrainer werden!“ Oder doch? Ich will das Wissen ja nur für mich und unsere Hunde … Wobei, ich könnte Pflegestellen und Tierschutzvereine unterstützen. Du weißt, wie es weiterging …

Ausbildung bei CumCane®

Nasenarbeitsausbildung bei Silvia Weber

Fortbildungen bei tollen Kolleginnen, wie Esther Follmann

Praktika, Trainingswochen, Seminare

Ich begleitete meine Ausbilderin und Mentorin Dr. Ute Blaschke-Berthold, wurde Teil ihres Teams und gründete nebenbei meine eigene Hundeschule. Wie sollte es anders sein, klassisches Hundetraining machte ich kaum. Ich startete direkt mit den Verhaltensauffälligkeiten. Ich entdeckte, wie wichtig gesundheitliche Aspekte im Training waren, begann weitere Ausbildungen, rund um Psychosomatik, Physiotherapie und Osteopathie. Nicht um in diesen Bereichen zu Arbeiten, denn meine Mission ist eine andere.

Die Leidensgeschichte unserer Tiere, der alternde Jumbo, die häufige Kombination aus Verhaltensproblemen und Schmerzen bei meinen Kundentieren, das war meine Motivation. Noch besser sein, noch nachhaltiger Arbeiten, nicht Symptome bekämpfen, sondern Ursachen beheben.

​Währenddessen musste ich im Job gefühlt mit jeder Stufe der Karriereleiter mehr Kämpfe mit den Altvorderen eingehen. Als Frau in einer Männerwelt, als Querdenkerin in einem Traditionsbetrieb. Ich habe nicht standgehalten und litt. 2015 kündigte ich nach 12 Jahren meinen Job und beschloss ab sofort, hauptberuflich selbstständig zu sein.

Back to the roots, endlich wieder mit Tieren arbeiten.

Aber die 12 Jahre waren nicht vergebens. Der Ausflug in die Welt der Industrie hat mir viel für meinen Beruf gegeben! Analytisches und strukturiertes Denken sind nur ein Teil. Das Wissen über Unternehmensleitung ein anderer. Der wichtigste Teil jedoch war das Lernen von Coaching-, Trainings- und Führungsmethoden von Mensch zu Mensch. Das Anerkennen von menschlichen Bedürfnissen und Herausforderungen. Dieses Thema hat mich gepackt und nicht mehr losgelassen.

Ich erkannte, dass es vor allem die Menschen sind, die es „anders“ machen wollen, die bei mir landen. Menschen, die ihr Leben mit Tieren genießen und eine neue Ebene mit ihrem Tier erreichen möchten. Denen die alten Methoden über Druck und Zwang nicht schmeckt, die aber – wie einst ich – keine Alternativen kennen. Menschen, die darunter leiden, dass ihnen das Umfeld vorschreiben möchte, wie es abzulaufen hat.

Meine Mission ist es genau diesen Menschen zur Seite zu stehen, ihnen eine Gemeinschaft von Gleichgesinnten und den Zugang zu Wissen, Anleitung und Begleitung auf ihrem Weg zu ermöglichen.

Anne Bucher

Gemeinsam mit meinem Team und meinen Kooperationspartnerinnen begleite ich auch dich gerne.