Strafe im Hundetraining (Anne im Interview)
Zu Gast bei der Mein Herz bellt
Anne ist zu Gast bei Anja Kiefer von Mein Herz bellt und spricht ein allgegenwärtiges und komplexes Thema an, über das jede:r Hundehalter:in früher oder später stolpert: Strafe im Hundetraining. Was ist Strafe eigentlich? Kann Strafe funktionieren (Spoiler: ja, kann sie)? Und wieso ist es nicht nur möglich, sondern sogar vorteilhaft, auf bewußtes Strafen in der Hundeerziehung zu verzichten?
„Ein kleiner Klaps hat noch nie geschadet.“ „Nur mit Liebe ist noch kein Hund großgeworden.“ „Ich strafe ja nicht, sondern sage ihm nur, dass er das nicht soll.“ Vielleicht ertappt man sich ja selbst manchmal bei der einen oder anderen Aussage in diese Richtung. Ja, das sei gleich vorweggenommen – Strafe funktioniert. Wenn man sie korrekt anwendet und warum das wahnsinnig schwierig bis schier unmöglich ist, erklärt Anne im Interview.
Die gute Nachricht ist: Man muss in der Hundeerziehung nicht auf Strafe setzen. Es ist viel einfacher und auch schöner für Mensch und Hund, gutes Verhalten zu belohnen, beziehungsweise zu verstärken, so dass es häufiger auftritt. Du hörst von einem Hund mit Aggressionsproblem, der für’s Knurren belohnt, und von einem Jagdhund, der für’s Fokussieren auf Wild belohnt wurde. Klingt erstmal absurd? Diese Verhaltensweisen zu strafen, oder zu unterbinden (wie häufig gesagt wird), kann ganz schön nach hinten losgehen.
Anne führt aus, wie Strafe sich auf die Bindung zwischen Mensch und Hund auswirkt, und räumt auf mit dem Mythos, dass „man sich durchsetzen muss“, um konsequent zu sein. Zu einer guten Partnerschaft mit dem Hund gehört auch, den Hund nicht erst ins Fehlverhalten kommen zu lassen, um ihm dann eins auf’s Dach zu geben.
Mit diesen fünf Tipps kannst Du Strafe im Hundetraining vermeiden. Du gibst Du Deinem Hund einen Verhaltensrahmen, in dessen Grenzen er sich frei und selbständig bewegen kann:
- Stelle Dir einen Bilderrahmen vor, in dessen Mitte Dein Hund und Du euch bewegt. Jenseits des Rahmens beginnt unerwünschtes Verhalten. Alles, was Dein Hund innerhalb des Rahmens macht, ist vollkommen ok.
- Belohne, d.h. verstärke das Verhalten innerhalb des Rahmens, so dass es sich für Deinen Hund lohnt und er es öfter zeigt.
- Je besser Du das gewünschte Verhalten trainiert hast, umso weniger musst Du Dich einmischen, und Dein Hund kann frei interagieren.
- Achte auf die Körpersprache Deines Hundes. Woran erkennst Du, dass er sich auf den Rahmen zu bewegt? Was sind die Vorboten? Fange gezielt an zu verstärken, was Du konkret sehen willst, und belohne Deinen Hund zurück in die Mitte des Bildes.
- Trainiere Signale, mit denen Du deinen Hund vom Rand zurückholen kannst, falls er doch zu weit vom erwünschten Verhalten abweicht, wie einen guten Rückruf oder ein Umorientierungssignal.
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Hi, ich bin Anne. Gründerin von “Anders mit Hund” und der Anne Bucher Akademie. Meine Vision ist es, dass jede:r Hundehalter:in kompetente Unterstützung an der Seite hat um ein bedürfnisorientiertes Leben mit Hund:en zu führen! Ich freue mich, wenn ich deine Unterstützung sein darf!
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