Hyperaktiver Hibbelhund – Das kannst Du tun
Du bist Dir sicher, Du machst alles für Deinen Hund. Du lastest ihn aus, Ihr geht ausreichend Gassi, Du beschäftigst ihn, Ihr verbringt tolle Zeit miteinander und eigentlich müsste er sich zufrieden und müde einrollen, wenn Ihr nach dem Spaziergang nach Hause kommt.
Stattdessen kommt er Zuhause an und bekommt erst einmal seine dollen fünf Minuten. Er kommt schwer zur Ruhe und bei jedem Windhauch (bei Euch pupst ja niemand) ist er wieder angeknipst.
Beim Training ist er sofort da, mit voller Begeisterung dabei und fliegt so schnell durch die Aufgaben, dass Du ihn manchmal auf die korrekte Ausführung hinweisen musst.
Beim Spaziergang achtet er auf alles, was sich bewegt und, wenn Du es bist. Er ist immer on fire und ein Duracell-Hase ist eine Schlaftablette dagegen?
So sehr Du seine Lebensfreude und seinen Übermut liebst, Du hast Angst, dass diese ewige Hyperaktivität Deinem Hund nicht guttut. Die ständige Erregung Stress ist. Und, wenn Du ganz ehrlich bist: Manchmal nervt es Dich auch und Du wünschst Dir mehr Ruhe und Entspannung.
Du bist Dir sicher, dass Ihr das gemeinsam lernen könnt, allerdings fehlt Dir dazu noch ein Plan, um auch mal Auszeiten von der Hibbelei zu haben.
Denn das ist ganz klar, Du hast einen Hibbelhund, einen Raketenhund und der Gedanke an die Hyperaktivität liegt nah.
Die Hyperaktivität Deines Hundes hat Ursachen
Du weißt, dass Du an der Genetik und der Vergangenheit Deines Hundes nichts ändern kannst. Wenn Du hier also nach Erklärungen suchst, hast Du vielleicht Erkenntnisse, aber noch lang keine Lösung.
Denn die Lösung findest Du im Hier und Jetzt. Im Alltag mit Deinem Hund und Eurem Zusammenleben. Freue Dich: Du hast keinen Hund von der Stange, sondern einen, von dem Du eine Menge lernen kannst.
Das, was Du als Auslastung und optimierten Alltag empfindest, sieht Dein Hund anders. Es gibt etwas im Alltag, dass für ihn zu viel ist. Zu viel Auslastung, zu viel Stress, Konflikte oder Überforderung. Wenn Dich die Ursachen interessieren, ist mein Vortrag “Der Erregung auf der Spur” ideal für Dich.
Diese Dinge helfen Dir, die Hyperaktivität zu reduzieren.
Ganz egal, ob Du die Ursachen kennst oder erst suchen willst, Du kannst unmittelbar beginnen Deinem Hund zu unterstützen und mehr Entspannung in Euren Tag bringen.
1. Baue entspannende Übungen mit Deinem Hund auf.
Entspannende Übungen helfen Deinem Hund, das Erregungslevel zu senken und dadurch ruhiger zu werden. Anders als bei Ruheübungen, sind diese Übungen nicht an ein stationäres Verhalten und dafür aufgewendete Impulskontrolle gekoppelt, sondern ändern die Anspannung Deines Hundes.
2. Suche Impulskontrollräuber und Frustpotenzial
Es gibt in jedem Hundeleben frustrierende Erlebnisse und verschleuderte Impulskontrolle (aka die Unterdrückung einer Reaktion auf einen Reiz). Ob es Ruhe- und Gehorsamsübungen sind, nicht ausgelebte Bedürfnisse oder Konflikte. Gibt es Momente, in denen Dein Hund vor Erregung zittert und kurz vor dem Blitzstart ist? Die sind es! Baue für diese Momente neue Rituale auf, die Deinen Hund weniger anspannen oder vermeide diese Momente für den Moment.
3. Sorge für Vorhersagesicherheit
Kleine Konflikte und Unsicherheiten gehören zum Leben dazu. Wenn sie sich jedoch summieren oder eben nicht auf ein entspanntes Gemüt fallen, werden sie zum Tropfen, der das Fass überlaufen lässt. Solange Du also das Gefühl hast, dass Dein Hund sofort auf alles reagiert, gilt es den tropfenden Wasserhahn abzustellen. Das schaffst Du mit Vorhersagesicherheit. Sorge dafür, dass für Deinen Hund wenig Unerwartetes passiert, in dem Du Ankündigungen und Rituale in Euer Leben integrierst.
4. Strukturiere Euren Alltag
Struktur gibt Sicherheit. Sicher kennst Du Menschen, die gefühlt alles organisiert und strukturiert haben. Es gibt ihnen das Gefühl von Kontrolle und Sicherheit. Genauso ist es bei Deinem Hund. Je besser Du strukturierst und Routinen einbaust, desto besser wird das Nervenkostüm. Hast Du eine Struktur, kannst Du von dort aus die Komfortzone wieder erweitern und Dein Hund hat Lernkapazitäten dafür frei.
Du bist bei der Strukturierung nicht an Zeiten gebunden, es gibt viele andere Wege Deinem Hund die Sicherheit der Struktur zu geben, die Du in jeden Spaziergang und den Alltag einbauen kannst. Ich bin mir sicher, dass Du bisher immer wieder gehört hast, Hunde müssten jeden Tag etwas Neues erleben und Du musst Abwechslung in die Spaziergänge bringen, aber bisher hat das ja eher zur Hyperaktivität, als zur Gelassenheit geführt, oder? Deswegen: Erstmal Struktur und damit Gelassenheit und von dort aus kannst Du dann gezielte Abwechslung einbauen.
5. Integriere Beschäftigung ohne Dich
Nicht nur, wenn Dein Hund bei jeder Bewegung von Dir parat steht und Du die Hyperaktivität daran festmachst. Auch, wenn Dein Hund insgesamt unruhig und ständig erregt ist: Beschäftigung ohne Dich hilft ihm, die Energie abfließen zu lassen und zur Ruhe zu kommen. Das können Futterbälle, Schleckmatten, Kauartikel oder auch Spielzeuge und Suchaufgaben ohne große Anforderungen sein. Wichtig ist, dass Du sie so gestaltest, dass Dein Hund sie ohne Deine Unterstützung spielend lösen kann. Das sorgt für eine bessere Frustrationstoleranz, mehr Ausgeglichenheit und gibt Dir die Möglichkeit eine Art Cool Down über Beschäftigung hinter aufregende Erlebnisse zu gestalten. Dabei ist das Ganze viel schonender für die Impulskontrolle, als „Warteaufgaben“ oder ein Verweilen auf der Decke nach Anordnung.
6. Lerne, die Erregung Deines Hundes zu lenken.
Erregung wird Dir immer wieder begegnen. Ein Leben ohne Erregung gibt es nicht. Mit dem Unterdrücken von Erregung hältst Du den Dampf im Kessel. Erregung muss abfließen, wenn sie entsteht, sonst entwickeln sich Verhaltensprobleme. Deswegen: Lerne, die Erregung Deines Hundes in für Dich angenehme Bahnen zu lenken, ohne ein Aufstauen. Genau darum geht es im Kurs “Vom Raketenhund zur coolen Socke”
Willst Du das alles von und mit uns lernen? Konkreten Anleitungen folgen und mehr darüber lernen, warum das Deinem Hund hilft? Dann komm’ jetzt in den Anders mit Hund Zirkel und geh’ den ersten Schritt zu einem gelassenen Alltag mit einer coolen Socke!
Hi, ich bin Anne. Gründerin von “Anders mit Hund” und der Anne Bucher Akademie. Meine Vision ist es, dass jede:r Hundehalter:in kompetente Unterstützung an der Seite hat um ein bedürfnisorientiertes Leben mit Hund:en zu führen! Ich freue mich, wenn ich deine Unterstützung sein darf!
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