#01 Warum dein Hund kein Futter annimmt
Dein Hund frisst nicht gut oder ist über Futter nicht belohnbar? In dieser Podcast-Episode gehen wir auf Ursachen dafür ein, warum Dein Hund vielleicht nicht fressen mag und in welchen Fällen Du bei einem „Mäkelfresser“ genauer hinschauen solltest.
Ein paar der Punkte habe ich Dir hier zusammengefasst:
Es soll auch satte Hunde geben
Oh ja, Hunde können ein Sättigungsgefühl haben. Der Magen Deines Hundes ist in etwa so groß wie sein Schädel. Wenn der Magen gefüllt ist, ist das Verlangen nach Fressen gestillt. Das ist okay.
Allerdings kommt das auch wirklich nur direkt nach Mahlzeiten vor. Die so oft deklarierten mäkeligen Hunde gibt es nach meiner Erfahrung nicht ohne Grund.
Deinem Hund ist schlecht
Kann Dein Hund z.B. unmittelbar nach dem Autofahren kein Essen einnehmen, solltest Du auch diese Variante im Hinterkopf behalten. Weitere Indizien dafür wären, z.B. Hecheln und Speicheln während der Fahrt.
Allerdings kann einem Hund auch zu einem anderen Zeitpunkt übel sein. Du solltest das im Blick halten.
Das angebotene Futter ist für deinen Hund nicht attraktiv
Während meine Hündin Minnie durchaus auch mal ein Stück Kartoffel pur frisst, kann es mir bei meiner Hündin Nayeli durchaus passieren, dass sie das Gemüse aussortiert oder beim falschen Mischungsverhältnis das Essen stehen lässt.
Auch Hunde haben einen Geschmackssinn!
Allerdings schaue ich auch genauer hin, wenn ich in bestimmten Situationen regelmäßig aufrüsten muss, damit meine Mädels noch essen, wenn sie das angebotene Essen in anderen Situationen fressen würden. Denn das ist ein Indiz dafür, dass es nicht nur der Geschmack ist.
Die Art das Futter zu geben ist nicht attraktiv
Viele Hunde finden animiertes Futter viel spannender und besser, als das Bröckchen aus der Hand.
Sensible und schnell hemmbare Hunde haben zum Beispiel häufig ein Problem, wenn Futter auf sie zukommt – egal, ob es angereicht wird oder auf sie zufliegt.
Es gibt gerade Wichtigeres als Futter
Kennst Du das, das Dein Hund nach seinen dollen 5 Minuten mit hängender Zunge vor dir steht?
In diesem Moment kann er mit Wasser oder etwas Feuchtem zum Schlecken sicherlich mehr anfangen, als mit Trockenfutter.
Auch kenne ich es, dass Hunde nicht essen können, wenn sie sich gerade lösen wollen und noch einen Platz dafür suchen.
Dies sind temporär vorherrschende Bedürfnisse, gegen die absolut nicht einzuwenden ist. Ist das Bedürfnis gestillt, müsste Dein Hund das Futter wieder problemlos annehmen können.
Dein Hund ist situativ zu erregt oder gehemmt zum Fressen
Dein Hund hat just in dieser Sekunde Angst oder zeigt Aggressionsverhalten und kann nicht essen? Das Reh oder etwas anderes ist in Sicht und er kann nicht essen?
Auch das ist normal – zum Teil!
Der Körper Deines Hundes bereitet sich auf Aufgaben vor, bei denen Essen im Magen und eine aktive Verdauung eher hinderlich wären.
Solange Dein Hund in diesen Situationen nicht essen kann, weißt Du, dass er gerade sehr erregt ist.
Hier solltest Du unbedingt mit deinem Hund daran trainieren und verschiedene Belohnungsmöglichkeiten aufbauen, damit Du die Situationen für Euch beide anders gestalten kannst. Im Anders mit Hund Zirkel lernst Du nicht diese Belohnungen zu gestalten und aufzubauen, sowie die Erregung Deines Hundes entsprechend zu lenken. Hier bekommst Du mehr Infos zum Zirkel.
Diese Situationen sollten jedoch nicht regelmäßig auftreten und sich auf deinen Spaziergängen häufen – immer wenn Dein Hund Angst oder Aggression empfindet, geht es ihm nicht gut. Das Gleiche gilt für Frustration, wenn er z.B. hinter einem Reh her will und Du ihn aufhältst.
Sollten diese Situationen mehr als 2-3x pro Woche auftreten, trainiere bitte, damit es weniger wird und zwar nach professioneller Anleitung und mit Struktur.
Dein Hund ist zu gestresst zum Essen
Ähnlich wie beim vorangegangenen Punkt bereitet der Hund sich bei Stress ebenfalls auf eine Anpassung vor und kann nicht essen. Ausnahme sind hier die Stressfresser, die wir bei Hunden ähnlich oft finden, wie bei Menschen.
Fressen können ist also kein Hinweis auf einen stressfreien Hund.
Meine Erfahrung zeigt, dass Hunde, die regelmäßig kein Futter oder keine Futtterbelohnungen annehmen können, dafür einfach zu gestresst sind. Leider ist das der häufigste Grund und für mich ist es damit umso wichtiger, dass wir einen Hund nicht einfach als Gourmet oder Mäkel abstempeln. Denn bei Stress können extrem attraktive Sachen dennoch gefressen werden, was uns eben irre führt. Wird dasFressen komplett eingestellt, ist das wirklich Alarmstufe rot.
Stress kann durch unterschiedliche Ursachen hervorgerufen werden, z.B:
Trennungsstress
Um Herauszufinden, was die Ursache sein könnte, ist der erste Schritt das Anlegen eines Protokolls und das Führen eines Tagebuchs. Das schafft dir eine gute Grundlage, damit Du herausbekommst, welche Ursachen in Betracht kommen.
Im Anders mit Hund Zirkel bekommst Du nicht nur Anleitungen, wie Du Stress, Frustration und vermeintliche Ursachen frühzeitig erkennst, sondern auch ein Paket an Maßnahmen, um den Stress zu lindern und die Ursachen systematisch anzugehen – wenn sie mit Training anzugehen sind.
Hi, ich bin Anne. Gründerin von “Anders mit Hund” und der Anne Bucher Akademie. Meine Vision ist es, dass jede:r Hundehalter:in kompetente Unterstützung an der Seite hat um ein bedürfnisorientiertes Leben mit Hund:en zu führen! Ich freue mich, wenn ich deine Unterstützung sein darf!
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